Spraytop – ein Nähbericht. Teil 3 – Seitennähte und Neopren

Jetzt geht es ans Neopren

Neopren ist beim Nähen echt zickig. Bei einem früheren Projekt (Neopren-Handyhülle) habe ich vier Nadeln in Folge kaputt gemacht und dann beschlossen, die Hülle einfach mit der Hand zu nähen. Dabei hatte ich schon gedacht, ich hätte die Empfehlung, Super-Strech-Nadeln von Organ zu benutzen, umgesetzt, indem ich Strech-Nadeln von Schmetz aus dem Geschäft benutzt habe. Für dieses größere Projekt habe ich dann Super-Strech-Nadeln von Organ im Internet bestellt und diese benutzt. Diese funktionieren hervoragend und mir ist nur eine kaputt gegangen (s. u.).

Vor dem Nähen müssen die Neoprenteile noch entworfen und zugeschnitten werden.

Der Kragen soll ein Kegelstumpf werden, der obere Umfang ist zunächst der Halsumfang. Hier habe ich 3 cm weniger genommen, damit der Kragen sich etwas dehnen muss und gut gegen Spritzwasser schützt. Der untere Umfang des Neoprenkegelstumpfes ist der Umfang des Halslochs abzüglich 1 cm, die der Reißverschluss braucht. Die Länge des Kragens habe ich mehr oder weniger willkührlich auf 8 cm + 1 cm Nahtzugabe festgelegt.

SpraytopKragen

Mit ein bisschen Strahlensatz aus der Mittelstufe kommt man dann auf die Radien, die den abgerollten Kegelstumpf beschreiben (s. Abbildung). Für die entsprechend Radien habe ich einen Teller und eine Backform als Schablone benutzt.

Das Neopren für den Kragen wird rechts auf rechts in das Halsloch eingenäht. Auf ein Absteppen der Naht habe ich verzichtet, um das Neopren nicht stärker als nötig zu perforieren.

Reißverschluss einnähen

Der Lamiatstoff wird wie ein auf dem Kopf stehendes Y eingeschnitten, je 0.5 cm umgeklappt und ohne Reißverschluss abgesteppt. So liegt schon alles richtig wenn der Reißverschluss eingenäht wird. Wenn der Neoprenkragen am unteren Ende den richtigen Umfang hat, sollte Neopren und umgeklapptes Laminat jetzt bündig abschließen.

Der Wäscheschoner (bzw. hier eher ein Halsschoner) wird schon vorher an den Reißverschluss genäht, damit dieser später nicht am Hals kratzt. Beim Einnähen des Reißverschlusses in das Spraytop müsst ihr dann allerdings aufpassen, dass ihr den Wäscheschoner nicht aus versehen auf beiden Seiten mit dem Reißverschluss festnäht. Sonst geht der Reißverschluss nämlich nicht mehr auf. Auf einer Seite festnähen ist ok.

Bund an der Hüfte

Der untere Bund an der Hüfte folgt der Form der grauen Teile am Bauch bzw. Rücken und ist  6 cm breit (bzw. hoch). Wie schon beim Kragen werden Bauch- und Rückenteil rechts auf rechts angenäht.

Die Ärmelnaht bzw. Seitennaht wird rechts auf rechts geschloßen, mindestens unten, beim Neoprenbund, mit Super-Strech-Nadeln. Für den Übergang von Laminat auf Neopren habe ich bis jetzt keine gute Idee.

Das Absteppen entfällt bei der Ärmel-/Seitennaht, der Abschnitt im Ärmel wäre nämlich ein fieses Gefriemel, bei dem die Absteppnaht dann doch nicht gut aussieht. Deswegen müsst ihr darauf achten, dass die Naht beim Einbügeln des Abdichtbandes richtig liegt. Mit dem Nahtabdichtband habe ich dann  versucht, so nah wie möglich an das Neopren zu kommen. So bleibt der nicht abgedichtete Teil der Naht im Laminat klein.

Neoprenmanschetten

Das Schnittmuster für die Neoprenmanschetten ist wieder die Mantelfläche eines Kegelstumpfes, wie der Halsabschluss. Hier hilft auch wieder die Abbildung (und die Formel darin) auf die genauen Abmessungen zu kommen. Die  wichtigen Maße sind hierfür der Umfang am Handgelenk und der Umfang am Ärmel.

Die Manschetten werden wieder rechts auf rechts angenäht, mit einen gewissen Überlappung des Neoprens. So gibt es dann noch etwas spielraum um die Weite auch hinterher noch anzupassen – größere Überlappung sorgt dabeit für eine engere Manschette.

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