SVWK-Statement zur Elodea auf WDR 2

Elodea Kemnader See

Was oben schwimmt, ist halb so schlimm – das dichte, robuste Kraut wächst sperrig unter der Oberfläche

Unser kurzes Statement in den WDR-Nachrichten

Die hohen Temperaturen und niedrigen Niederschläge erschweren uns auch 2019 wieder unsere Segelaktivitäten auf dem Kemnader See. Mit einem Kielboot ist derzeit kaum etwas auszurichten, aber selbst mit einem aufholbaren Schwert tut man sich schwer, ständig hängt man an irgendetwas fest. Noch schlimmer: Es gibt durch das viele Zeugs im Wasser laufend Strömungsabrisse am Ruderblatt und man hat ein Steuergefühl wie bei einem Auto, bei dem einem mitten auf der Autobahn das Lenkrad abfällt. Wenn man dann bei etwas Wind auf einmal aufs Ufer zutreibt, schwindet die Anzahl der Lösungsstrategien recht schnell gegen null … Beim Segeln mit Erwachsenen haben wir also jetzt immer einen „Elodea-Experten“ mit an Bord.

Aber auch die Jugendarbeit ist beeinträchtigt: zwar drillen wir nicht Regatta-Kampfsegler, sondern versuchen ein breites Verständnis von Wassersport, Naturwahrnehmung oder auch Wetterbeobachtung zu vermitteln. Je nach Windrichtung schwimmen aber sehr viele der Pflanzenteppiche bis in den Nebenarm der Ruhr, wo die meisten Kinder- und Jugendprogramme starten: Es ist schon einige Energie nötig, mit einem Kinder-Opti überhaupt in zumindest oberflächlich freies Wasser hindurchzukommen. Ab dann bleibt man dann „nur“ noch mit dem Steuerruder oder Schwert hängen. Selbst mit dem Sicherungsboot bleibt man stecken: Ruckzug wickelt sich Kraut um die Schraube und macht aus einem Vortriebs-Propeller nur noch einen sich im Wasser drehenden Pflanzenball mit null Vortrieb. Da hilft nur: mit dem MoBo in freiem Wasser bleiben, Schleppleine rüberwerfen.

Der WDR hat sich im Rahmen seiner Regionalnachrichten ebenfalls wieder über die Situation an den Ruhrstauseen informiert. Neben dem Ruhrverband führten auch wir zwei Gespräche mit der Redakteurin Solveig Bader aus dem WDR-Studio in Essen darüber, welche Einschränkungen sich für die Sportler leider immer wieder ergeben. Ein kleiner Ausschnitt daraus hat es am 24. Juli 2019 in die WDR-Nachrichten geschafft (etwas quäkige, da spontane Aufnahme von 16:30 Uhr).

Ebenfalls bis zum WDR herumgesprochen hatte sich die Aussage, die eingesetzten Mähboote könnten die Pflanzen im Hafenbereich (also da, wo wir am meisten sind mit den Kindern …) nicht arbeiten, da sich die Mähwerke zusetzten.

Dass sich die katastrophale Situation also mittelfristig bessern könnte, ist also weiter nicht in Sicht.

 

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