Nach zwei Jahren mit einer ausgefallenen Folkeboot-Tour (2020) und einem Törn von Testzentrum zu Zahnarztpraxis (2021) nun in 2022 endlich wieder eine ganze Woche Leben unter Folkeboot-Segeln. Das Schleiwasser hatten wir dabei sogar hauptsächlich unterm Kiel statt in dem Boot – ein Privileg, dass andere sich erst hart erarbeiten müssen, wie wir unterwegs lernten
Seit 2016 schippern Armin und ich regelmäßig jedes Jahr für eine Woche auf oder an der Ostsee entlang. Ergeben hatte sich das eher zufällig: In Brandenburg an der Havel entstand nach dem Mauerfall in ehemaligen Feuerwehrschuppen zwischen Industrieruinen ein Zentrum für traditionelle Jollenkreuzer. Die Holzboote haben mich sofort fasziniert und waren damals mit ein Grund für mich, das Segeln zu lernen. Später entdeckten wir in Maasholm ähnlich zufällig die damals neu belebte Flotte von Klassisch am Wind. Das wäre noch fast schief gegangen, weil die Boote bei einem verabredeten Besuchstermin dann doch schon fast alle weg waren und ich noch so eben in das letzte Boot an Land auf dem Trailer hochklettern konnte.
Kaum drinnen reingeduckt, hätte ich sofort ablegen können. Die wunderbare Atmosphäre, alles da, was man braucht, und eben nicht mehr. Fehlte nur noch ein Mitsegler, dem das ähnlich geht. Viele, die allein segeln, wissen, wie schwierig diese Suche sein kann. Zwischen Armin und mir im SVWK ergab sich das dann recht schnell: Wir treffen uns hier eh seit vielen Jahren an den Wochenenden für eine Runde auf dem Wasser. Beide hatten wir Lust, auch noch ein paar Qualifikationen nachzuholen, und selbst kannte ich ganz viele Häfen der Dänischen Südsee eh schon von anderen Törns, sodass nicht alles neu war. Aber eben erstmalig nur zu Zweit verantwortet, dazu mit doch eher reduzierten Mitteln. (Was sich dann übrigens auch in dem überschaubaren Budget widerspiegelt.) 2022 nun unsere bereits sechste Wochentour. Die Reichweite sind etwas kürzer geworden, dafür die Kontakte zu Land und Leuten gefühlt intensiver 🙂
Die ganze Tour haben wir hier beschrieben, eins der Highlights: diese Brücke in Lindaunis, durch die wir nun endlich bis zum Folkeboot „Panik“ durchgekommen sind – das sich auch noch gerade anschickte, abzusaufen …