Es wird endlich wieder gemäht

Endlich – es wird wieder gemäht auf dem Kemnader See! Ein endloses Thema, bei dem man sich schon langsam fragte, ob sich nicht alle Verantwortlichen insgeheim damit abgefunden hatten, dass die Segler meckern, in den Medien ein paar spektakuläre Fotos gezeigt werden … und ansonsten der See maximal noch als Kulisse für medienwirksame Rundfahrten von Amtsträgern dient (die selber – wenn überhaupt – lieber woanders segeln gehen, als hier im lokalen Mist stecken zu bleiben). Investiert wurde in letzter Zeit in den immer mehrspurigeren Wegeausbau rundum, während der „See“ an sich von der einen Seite versandet, an den restlichen Flächen undurchdringlich verkrautet. Derweil haben nicht nur wir Woche für Woche das gleiche Desaster, dass man nicht einmal mehr mit den leichtesten Kinderbooten überhaupt vernünftig vom Ufer weg kommt, dann stecken bleibt, und man ab dann beschäftigt ist, Kinder und Boote wieder irgendwie zurück zu bekommen. Sofern man denn für sich das ebenso schwierige Problem gelöst hat, ein ausreichend starkes und zugelassenes Begleitboot nutzen zu können. Ist der See im Frühjahr und Spätherbst dann frei, darf man nicht mehr drauf.

Gerüchteweise hieß es nun, es sei doch ein zweites Mähboot angeschafft worden, sodass auch hier am Kemnader See wieder mit Mäharbeiten begonnen werden könne. So ganz scheint das im Detail nicht zu stimmen, und so zugeknöpft, wie sich der Ruhrverband auf unsere Anfrage gab, ist das Thema vielleicht auch nicht ganz smooth über die Bühne gegangen. Zudem offenbar etlichen Eltern und Kindern am See der Kragen geplatzt ist und sie bereits auf dem Weg waren, nun mit ihren eigenen Händen der endlosen Verkrautung entgegenzutreten. Offen bleibt dabei, wie die an die Nutzer des Sees geäußerte Aufforderung, an Lösungen mitzuarbeiten, denn sonst aussehen soll?

Seit Dienstag ist nun jedenfalls ein Mäh-Sammelboot MC 105-10 im Einsatz, offensichtlich angemietet bei der Firma van der Flier in den Niederlanden. Dort werden mit diesem Typ Kanäle oder Flächen des Oldambtmeer in der Nähe von Groningen freigehalten. Auf so eine Anmietung hatten andere Partner am Kemnader See schon länger vergeblich hingewiesen. Laut Hersteller kann es bis knapp 2 m tief mähen; wenn man die von uns herbeigesehnten Mitarbeiter bei der Arbeit sieht, scheint das in der Praxis aber nicht ganz ausschöpfbar zu sein. Das Boot ist sicher keine finale Lösung, hilft uns aber, wenigstens eine Art Notbetrieb der Sportler aus den anliegenden Städten wie Witten und Bochum aufrecht zu erhalten.

Van der Flier hat übrigens auch tolle Bagger im Angebot … aber da geht die endlose Diskussion wahrscheinlich in die nächste Endlosschleife: Mal heißt es hüh: es gäbe für den Aushub keine Lagerflächen – dann wieder hott: die gibt’s sehr wohl, unterhalb der Staumauer. Vielleicht würde es die Entscheidungsprozesse beschleunigen, wenn die nächsten Ortstermine auf einem Kinderboot stattfänden, das wir gemeinsam mal so richtig in die Mocke schieben?

Also Dank an den Ruhrverband – und jetzt erst mal raus: ab auf unseren See!

 

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